Eislaufabenteuer auf der Wilden Sau

Text: Lilli Fischer, Jody Höhne und Jette Kolitsch, Bild: Marharyta Zabolotna

Heute machte die Spatzengruppe des Grumbacher Kindergartens einen Ausflug zur Wilden Sau. Das Wasser war gefroren, da es ein sehr kalter Wintertag war. 

Die Zwillinge Pia und Pablo waren schon ganz aufgeregt und freuten sich. Die beiden fuhren nicht zum ersten Mal Schlittschuh und waren deshalb voller Überzeugung, nicht hinzufallen. 

Nach dem Frühstück trafen sich die Kinder vor dem Kindergarten. Nur Pia und Pablo verspäteten sich. Da die Straßen so glatt waren, fuhr ihr Vater sehr langsam. Nach einigen Minuten Verspätung erreichten auch die Zwillinge den Kindergarten. 

Die Spatzengruppe wollte sich gerade auf den Weg machen, als sie Pia und Pablo aus dem Auto steigen sahen. Die Gruppe wartete auf die beiden. Diese rannten voller Freude zu ihren Freunden. 

In Zweierreihen und Hand in Hand liefen sie nun alle in Richtung Wilde Sau.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie den gefrorenen Bach. 

Die Erzieherin Anna sagte: „Setzt euch dort vorn auf die Steine und zieht eure Schlittschuhe an. Wenn jemand Hilfe braucht, sagt uns Bescheid!“ 

Pia und Pablo machten sich direkt auf den Weg und setzten sich auf einen Stein, der etwas weiter weg von den anderen war. 

Zur gleichen Zeit machten sich die vier Wichtel Mina, Sana, Cookie und Olaf auf den Weg, um die Spatzengruppe zu beobachten. Doch im Kindergarten fanden sie die Kinder nicht, also beschlossen sie im Wald nachzuschauen. Sie teilten sich in zwei Teams auf und einigten sich darauf, den geheimen Wichtelruf zu schreien, sobald sie die Kinder gefunden hätten. Mina und Sana gingen rechts entlang, Cookie und Olaf nahmen die Abzweigung nach links. 

Während sich die Wichtel auf die Suche nach den Kindern machten, wagten sich diese vorsichtig aufs Eis. 

Bevor alle Kinder auf dem Eis waren, gab Anne noch ein paar Hinweise. 

Anne warnte: „Bitte seid vorsichtig und fahrt nicht so weit weg! Wenn irgendetwas ist, ruft einfach und wir kommen schnell zu euch. Genug geredet, ab aufs Eis und viel Spaß!“ 

Die Erzieher machten es sich auf den Steinen vor dem Bach mit einer Tasse Tee in der Hand gemütlich. Pia und Pablo konnten gut Schlittschuh laufen und waren sicher auf dem Eis. Sie fuhren den Bach weiter hinab. Sie entfernten sich immer mehr von den anderen. Auf einmal hörte Pia ein Knacken im Eis.

Währenddessen suchten die Wichtel weiter nach den Kindern. Am Waldrand fanden Mina und Sana ein kleines schlafendes Rehkitz. Sana tippte das Rehkitz an. Doch es regte sich nicht. Also sprach Mina es an. Da erschrak es sich, sprang auf und wollte wegrennen. 

Doch Mina hielt es auf und sprach: „Warte, warte! Bleib stehen, wir wollen dich was fragen!“ Das kleine Rehkitz erwiderte: „Ok, Ok, ich warte. Was wollt ihr?“ 

Mina antwortete darauf: „Wir wollen dir nichts tun, wir haben nur eine Frage. Wir suchen eine Gruppe kleiner Kinder, hast du sie zufällig gesehen?“ 

Das Reh entgegnete: „Ja, vor ein paar Minuten lief eine Gruppe Kinder hier vorbei, sie ging in Richtung Bach.“ Mina freute sich und bedankte sich bei dem Rehkitz. 

Sana und Mina rannten los. Dabei vergaßen sie den geheimen Wichtelruf. Als sie beim Bach ankamen, sahen sie die Kinder eislaufen. Sana erinnerte sich plötzlich an den Wichtelgeheimruf und lief zu Mina, um ihr das mitzuteilen. Sofort riefen sie gleichzeitig den Wichtelruf aus und nach nur wenigen Minuten kamen auch die anderen beiden Wichtel angerannt. 

Sana erklärte Cookie und Olaf: „Mina hat am Waldrand ein kleines Rehkitz gefragt, ob es die Kinder gesehen hätte. Und siehe da, die Kinder sind hier am Bach.“ 

Cookie und Olaf freuten sich darüber, dass sie die Kinder gefunden hatten und umarmten Mina und Sana. 

Im selben Moment hörten sie ein lautes Knacken und drehten sich erschrocken zu den Kindern um. Sie sahen Pia und wie das Eis um sie herum immer mehr einbrach. 

Die Wichtel schauten zu den Erziehern, doch diese waren mit anderen Kindern beschäftigt. Nun sah auch Pablo, was um Pia geschah, und eilte zu ihr, um ihr zu helfen. Als er sie erreichte, war Pia schon im eiskalten Wasser. 

Die Wichtel sahen erneut zu den Erziehern, doch diese bekamen von all dem nichts mit. Also sahen die Wichtel keine andere Lösung, als ihnen zu helfen. 

Sie suchten nach etwas, womit sie Pia aus dem kalten Wasser herausziehen konnten. Olaf fand einen langen dicken Stock und warf ihn zu Pia, die sich mit ihren zittrigen Fingern daran festhielt. Sie zogen Pia mit voller Kraft heraus. 

Die Zwillinge sahen die Wichtel erschrocken an und erkundigten sich mit zitternder Stimme: „Wer seid ihr? Was macht ihr hier?“ 

Mina antwortete mit beruhigender Stimme: „Habt keine Angst, wir haben nur gesehen, dass ihr Hilfe braucht und wollten euch helfen.“ 

Die Angst war den Kindern nun nicht mehr ins Gesicht geschrieben und sie lächelten die Wichtel freundlich an. Da sprach Pia zu den Wichteln: „Danke, dass ihr mich gerettet habt! Ohne euch wäre ich jetzt noch im Eis.“ 

Darüber freuten sich die Wichtel und verabschiedeten sich bei den beiden Geschwistern und machten sich auf den Weg. Sie wollten nämlich unbedingt noch einen Brief an den Weihnachtsmann schreiben und ihm berichten, was heute alles geschehen war.