Die Wichtel im Grumbacher Kindergarten

Text und Bild: Sara Langer

Es war ein verschneiter, kalter Morgen. Alles war dunkel und der Schnee fiel sanft auf die Straßen von Grumbach. Ein warmes Licht kam aus dem Grumbacher Kindergarten. Man merkte gleich, bald kommt die Weihnachtszeit. Es schneite, das Wichtelhaus auf dem Dorfplatz wird aufgebaut und es werden schon Kekse gebacken. 

Im Kindergarten war es ruhig und man hörte nur das Lachen und glückliche Schmatzen der Kinder. Sie aßen gemeinsam ihr Frühstück aus bunten Brotdosen mit Einhörnern, Dinos und Feuerwehrautos. Es gab Brot, Obst und Gemüse, aber auch hin und wieder einen Keks mit Zuckerguss.

Simon, der Erzieher, brachte eine Kanne mit Früchtetee und bunte Becher für die Kinder. Auf einmal gab es einen lauten Knall an einem der Fenster. Selbst Simon sah verwirrt aus, obwohl er immer den Überblick hatte. Die Gruppe beschloss, dem Geräusch auf die Spur zu gehen. Sie liefen aus ihrem Frühstückszimmer durch den Flur und in das Spielzimmer. Auf dem ersten Blick sahen die Kinder nichts Auffälliges. Aber doch, da an der Scheibe war etwas, mehrere mit Schnee umrandete Abdrücke. Die Abdrücke sahen aus wie von kleinen Wichteln, aber Wichtel…. die gab es doch gar nicht.

Es waren 4 kleine, menschliche Abdrücke nebeneinander an der Scheibe. Vor dem Fenster stand ein winziger Schlitten. Vom geöffneten Fenster, durch die Tür, in den Flur hinaus sah man viele kleine Fußabdrücke. Sie führten aus dem Zimmer hinaus, durch den Flur, in die Küche des Kindergartens. Die Kindergarten-Gruppe und Simon folgten den winzigen Abdrücken in die Küche. Aber was oder wer könnte das gewesen sein? 

Alle Kinder überlegten und quasselten durcheinander. Ein paar Kinder meinten, dass es vielleicht ein Vogel oder ein Eichhörnchen war. Aber warum stand dann der kleine Schlitten vor dem Fenster? Sie würden noch herausfinden, wem dieser Schlitten gehörte. 

Die Kinder kamen an der leicht geöffneten Küchentür an. Aus dem Inneren kamen merkwürdige Geräusche…. ein Schmatzen und Rascheln wie von Süßigkeitenpapier. Die Kinder sahen gespannt, aufgeregt und auch ein bisschen ängstlich in den Raum. Aber was war das?! Dort auf dem Schrank…. da standen 4 kleine Menschen mit roten Weihnachtsmützen und spitzen Ohren. 

Alle Kinder schauten die Wichtel erschrocken, aber auch belustigt an. Niemand sagte ein Wort. Doch dann trat ein kleines Mädchen in die Küche und fragte: „Wer seid ihr denn?“ 

Diese Frage löste eine Lawine aus Fragen aus. Es waren so viele Fragen durcheinander, dass man nur einzelne Fragen verstand, wie: „Was seid ihr?“ und „Seid ihr Wichtel?“ aber auch „Wart ihr das mit der Scheibe und den kleinen Fußabdrücken?“

Das Mädchen fragte weiter: “Könnt Ihr denn auch zaubern?“ – „Natürlich können wir Wichtel zaubern,“ antworteten sie. 

Die Wichtel kletterten den Schrank hinunter und aßen die letzten Krümel der Weihnachtskekse. 

Als alle Kinder wieder ruhig waren, fingen die Wichtel an, sich vorzustellen und ein paar Fragen zu beantworten. Der kleinste Wichtel ganz links hieß Cookie, daneben stand Olaf, dann folgte Sana und zum Schluss, ganz rechts stand Mina. Sie sagten, dass das große Weihnachtsbuch vom Weihnachtsmann, in dem alle geheimen Informationen zu den Kindern standen, verloren gegangen sei und die Wichtel nun beauftragt wurden, das Buch wieder zu füllen. 

Die vier Wichtel entschuldigten sich für die Abdrücke am Fenster und den Fußspuren auf dem Boden. Sie erklärten, dass sie mit dem magischen Schlitten nach Grumbach geflogen seien und auf dem Dach landen wollten, aber der Schlitten durch irgendetwas beschädigt wurde und sie dann gegen das Fenster geflogen seien. Und da es geschneit hatte, sah man den Abdruck an der Scheibe und die Abdrücke am Boden. Außerdem hatten sie nach der langen Reise Hunger. Also beschlossen sie, sich in die Küche zu schleichen und etwas zu essen.

Die Kinder lachten, gingen mit den Wichteln zurück in den Frühstücksraum um gemeinsam zu essen. Sie gaben den kleinen Wichteln Obst und Gemüse aus ihren Dosen. Nach dem Frühstück spielten sie gemeinsam. Im Spielzimmer spielten sie verstecken. Die Wichtel verrieten den Kindern ein paar Geschichten aus der Weihnachtswerkstatt. 

Als der Tag sich dem Ende zuneigte und die Kinder von ihren Eltern und Großeltern abgeholt wurden, verabschiedeten sich die Wichtel von der Gruppe und fingen an, einen Brief an den Weihnachtsmann über ihre Abenteuer mit der Kindergarten-Gruppe zu schreiben. 

Am nächsten Tag würden sie wieder in den Kindergarten kommen, um eine andere Gruppe kennenzulernen und um ein neues Abenteuer zu erleben.