Der verwüstete Spielplatz

Text: Emil Donath und Max Salzmann, Bild: Anna Sophie Neumeister

Heute wollten die Wichtel Sana, Cookie, Mina und Olaf die Kinder des Kindergartens Grumbach noch einmal besuchen und sie ganz nebenbei beim Spielen beobachten. Sobald ein Kind etwas Böses machte, wie einem anderen Kind ins Gesicht schlagen, oder besonders nett war, wie das weinende Kind zu trösten, dann wurde dies direkt in das Buch des Weihnachtsmanns geschrieben. 

Nachdem am Nachmittag das letzte Kind den Kindergarten verlassen hatte, folgten sie diesem nach Hause. Über den Tag hatten sie schon mitbekommen, dass das Kind Kevin hieß. Kevin lief fröhlich Hand in Hand mit seiner Mama nach Hause. Sie kamen am Wichtelhaus, am Rathaus, am Bäcker und anschließend am Lieblingsspielplatz von Kevin vorbei. 

Doch der Spielplatz war nicht so wie immer! Der Spielplatz war total verwüstet!

Als Kevin das sah, war sein Gesicht voller Traurigkeit. Enttäuscht ließ er den Kopf hängen und ging mit seiner Mama nach Hause. 

Doch die Wichtel, die Kevins Gesicht sahen, wollten unbedingt etwas unternehmen. Sie brachen also ihre Begleitung ab und gingen auf den Spielplatz, um nach Spuren und Hinweisen zu suchen. Sie mussten unbedingt herausfinden, wer den Spielplatz zerstört hatte, um Kevin in der Adventszeit nicht ganz so traurig zu sehen. 

Die Wichtel gingen nun auf Spurensuche. Jetzt erst sahen sie das wahre Ausmaß der Verwüstung. Sie schauten sich den beschädigten Rutschenturm an und suchten nach Hinweisen, mit denen man den Täter überführen könnte. Da entdeckten sie um den gesamten Rutschenturm verteilt Sägespäne. Außerdem lagen die Wackeltiere verteilt am Boden. Die Mülleimer waren ausgeschüttet und der Müll war vom Wind wild durch die Gegend geweht.

Sie wussten nun, dass es ein Mensch gewesen war, der absichtlich dieses Chaos hinterlassen hatte. 

Plötzlich vernahmen sie ein Schluchzen. Olaf entdeckte das Mädchen zuerst hinter einem Gebüsch. „Was ist mit dir, wie heißt Du?“, fragte er leise. Das Mädchen erschrak zunächst, antwortete dann aber: „Ich bin Lisa, ich habe wirklich etwas Schlimmes gemacht!“ 

Sana, die mittlerweile bei den beiden angekommen war, zog überrascht die Augenbrauen hoch. „So?“, sagte sie, „was denn?“

Und dann sprudelte es aus Lisa heraus: Sie hatte in einem großen Wutanfall den ganzen Spielplatz verwüstet. Und alles, weil die Kinder, die immer auf dem Spielplatz spielen, sie auslachen und hänseln. Daher wollte sie sich rächen und etwas zerstören, was den Kindern wichtig war. Nun bereute sie ihre Tat furchtbar. 

Die Wichtel hatten sich alles in Ruhe angehört. Plötzlich stand Mina entschlossen auf und meinte: „Dass du den Spielplatz verwüstet hast, kannst du nicht ändern. Aber du kannst es wieder gut machen! Wir helfen Dir, den Spielplatz wieder aufzuräumen!“ 

Lisa war begeistert und arbeitete unermüdlich. Gemeinsam brachten sie alles wieder in Ordnung und säuberten den ganzen Spielplatz. So schön hatte er lange nicht ausgesehen! 

Und am Ende des Tages, als sich die Wichtel erschöpft, aber zufrieden in ihre Betten kuschelten, fanden sie, dass Lisa nicht nur einen schlechten Eintrag im Buch des Weihnachtsmanns verdient hatte.